Beschreibung
VORWORT
Die österreichische Bevölkerung darf zurecht stolz darauf sein, dass die Versorgung mit elektrischer Energie in unserem Land bislang sehr gut funktioniert und in den letzten 15 Jahren nur ganz wenige Stromausfälle zu verzeichnen waren, die mehrere Stunden andauerten und die nicht binnen kürzester Zeit wieder behoben werden konnten. Andere europäische Staaten waren hingegen schon einmal von einem großräumigen Strom- und Infrastrukturausfall (Blackout) betroffen, der länger anhielt und erhebliche Teile der Gesellschaft lahmlegte. Die Wahrscheinlichkeit von Blackouts in Europa nimmt allerdings zu, weil die Bedeutung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Steuerung der komplexen Stromnetze steigt und dadurch vermehrt Störungen auftreten, welche die regionale und überregionale Versorgung mit elektrischer Energie gefährden.
Länder, Bezirke und Gemeinden werden ein Blackout nur dann meistern, wenn sie bereits im Vorfeld für einen effektiven Katastrophenschutz gesorgt und rechtzeitig eine wirksame Katastrophenhilfe aufgebaut haben. Die Bevölkerung muss psychisch und organisatorisch darauf vorbereitet sein, mehrere Tage auch dann zu überstehen, wenn keine elektrische Energie über bestehende Stromnetze geliefert wird und die regionale Infrastruktur schwer beschädigt ist. Dies erfordert eine konsequente Krisenvorsorge aller Betroffenen.
Die vorliegende Fallstudie wurde verfasst, um:
– Führungskräften in militärischen Kommanden und Verbänden Grundlagen zur Verfügung zu stellen, die eine realistische Beurteilung der zivilen Lage im Blackout-Fall ermöglichen und wirksame Maßnahmen bei Assistenzeinsätzen (etwa zum Schutz kritischer Infrastrukturen) zur Folge haben sowie
– Personen im Pinzgau zu unterstützen, die sich mit Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe intensiv beschäftigen. Deren Anliegen muss es auch sein, die Bevölkerung zur individuellen Krisenvorsorge zu motivieren und sie bei den Vorkehrungen auf einen Blackout-Fall zu beraten.
Das fiktive, aber durchaus denkbare Blackout-Szenario soll veranschaulichen, welche Folgen ein plötzlicher, überregionaler und mehrtägiger Strom- und Infrastrukturausfall für die Bevölkerung des Pinzgaus haben könnte. Die Checklisten und Krisenpläne sind als Denkanstoß zu verstehen. Einzelpersonen, Familien, Unternehmen, Gemeinden und die Bezirksverwaltungsbehörde sollen prüfen, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Krisenvorsorge für ihren Bereich nutzbar sind und welche Vorkehrungen noch zusätzlich für die Bewältigung eines Blackouts erforderlich sind. Regionalpolitiker müssen dafür sorgen, dass die Blackout-Krisenpläne des Bezirks (Unternehmen, Gemeinden, Bezirkshauptmannschaft) inhaltlich abgestimmt werden und wichtige Katastrophenschutzmaßnahmen sowie Vorkehrungen zur Katastrophenhilfe im Rahmen realistischer Übungen praktisch getestet werden.
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